Zur Übersicht
Fastentage
1. Sonntag der Fastenzeit
21. Februar 2021
Erstes lebendiges Wort:
Von Rev. Mark Anthony Lord
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. – Lukas
23,34
„Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“
war das Gebet von Jesus um Vergebung für die, die ihn kreuzigten. Das ist einer
meiner Lieblings-Aussprüche in der ganzen Bibel. Ernsthaft, dieser Satz befreit
dich und mich!
In der Vergangenheit glaubte ich, immer wenn ich empfand,
dass jemand mir ein Unrecht getan hätte, wenn ich mich betrogen oder verletzt
fühlte, irgendwie müsste ich derjenige sein, der vergibt. Jesus bittet darum,
dass diese Vergebung von einem höheren Ort des Seins aus gegeben wird, von
einem, der das tun kann, was für unser menschliches Selbst unvorstellbar ist.
Das ist so, weil dieser höhere Ort des Seins erkennt und bejaht, dass es nur das Gute gibt. Unter der trüben Illusion der Dualität existiert in Wirklichkeit nur das Gute …
Viele stellen nun sofort die Frage: „Was ist mit Hitler, Stalin, Krieg und Missbrauch?“ Was Menschen innerhalb des kollektiven Glaubenssystems von Dualität, Angst und Hass getan haben, ist entsetzlich. Ich stimme zu. Krieg, Missbrauch und Mord stellen einige der extremsten Erscheinungsformen dessen dar, was Angst hervorbringen kann.
Aber was auch immer sie (Hitler, Stalin, der Serienkiller, korrupte Organisationen, Banden, Mobs, religiöse Fanatiker usw.) oder du und ich in unserer Angst tun, es nimmt weder uns noch sonst irgendjemanden aus dem Herzen und der Liebe Gottes heraus und wird es auch nie …
Lasst uns alle dem Prozess vertrauen, den dieser Meisterlehrer
für uns entworfen hat. Folge seiner Führung, selbst wenn das der dissonanten
Musik in deinem Kopf, der sein „Jemand hat mir was angetan“-Lied spielt,
entgegen läuft.
Wir müssen nur bereit sein, die Liebe des göttlichen Geistes,
die keinen „Anderen“ und kein Vergehen kennt, das Wunder hervorbringen lassen,
das die Vergebung anbietet.
Das ist genau das, worauf Jesus sich verließ, als er sagte: „Vater, vergib ihnen …“ Er ruft da die Göttlichkeit, die Ganzheit und die bedingungslose Liebe Gottes an, das Vergeben zu übernehmen. „Der Vater, der immer in mir ist, vollbringt durch mich seine Taten.“ (Johannes 14,10) Der „Vater im Innern“ ist das Bewusstsein von allem, was gut, vollkommen und rein ist.
Freiheit durch Vergebung ist nur einen Gedanken weit weg.
Was wir tun müssen, ist lediglich, ja dazu zu sagen und sie das Wunder
zur richtigen und vollkommenen Zeit vollbringen zu lassen. Wenn wir die
Vergebung anrufen, wäscht sie jede Geschichte weg, jede Verletzung, jede Angst
und jeden Glauben an ein Getrenntsein. Es ist die transzendenteste und verwandelndste
spirituelle Vorgehensweise, die ich kenne.
Auszug aus The
Seven Living Words (Accelerator Books, 2008)