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3. Fastentag
Freitag, 19. Februar 2021
Wie leicht fällt es doch, andere Menschen danach zu beurteilen,
wie sie aussehen, was sie sagen, wie sie politisch eingestellt sind – und noch nach
Unzähligem mehr, das wir wahrnehmen. Überall Fehler festzustellen, ist für
viele von uns vielleicht sogar Gewohnheit – so sehr, dass wir nicht einmal
wahrnehmen, wie häufig negative Bewertungen in unsere Gedanken und Worte
einfließen.
Als mir das klar wurde, fasste ich den Entschluss, meine kritischen Bewertungen anderer einmal bloß einen Tag lang zu verfolgen. Was ich da fand, bekümmerte mich wirklich sehr! Obwohl ich die Worte häufig nicht laut sagte, war es doch unbestreitbar, dass ich während des Tages viele wertende Gedanken hatte, mehr, als ich es mir vorgestellt hätte.
Da ich erkannte, dass das unbedingt geändert werden musste, ging ich in mich und bat um Einsicht, wie ich mich von meiner Gewohnheit, Menschen zu bewerten, lösen könnte. Die Botschaft, die ich empfing, waren die Worte: „Ein Segen.“ Ich wurde dazu geführt, anstelle eines Urteils einen Segen einzusetzen.
Es ist eine simple Idee – es aber zu tun, ist nicht immer leicht.
Da ich mir jetzt jedoch wertender Gedanken bewusst werde, wenn sie auftauchen,
sage ich mir: Ich segne diesen Menschen – ein spirituelles Wesen, das eine
menschliche Erfahrung macht. Mit Übung wird es ein bisschen einfacher. Und
eine ganz unerwartete Folge davon ist: Ich fühle mich auch eher im Frieden.
Hören wir also auf, uns gegenseitig zu verurteilen! – Römer
14,13