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1. Fastentag
Aschermittwoch
17. Februar 2021
Als ich in der Mittelstufe war, verlor meine Schreibmaschinen-Lehrerin
öfter mal die Geduld mit dem endlosen Geschnatter von Mädchen in unserer
Klasse. Gelegentlich beorderte sie uns dann zur Aufmerksamkeit und zum
Stillsein mit der lauten Ansprache: „Genug ist genug, und zu viel stinkt!“
Diese Worte treffen auch auf Überzeugungen zu, die nicht zu unserem Besten sind. Möglicherweise stellen wir fest, dass wir uns und andere in Gedanken einschränken. Vielleicht wird unsere Psyche geradezu bombardiert von Gedanken, nicht genug zu sein oder zu haben. Ich habe einmal einen Seelsorger solche negativen Überzeugungen als „Stinke-Gedanken“ bezeichnen hören.
Im Prinzip erschaffen wir unsere Erfahrungen durch unsere Gedanken, unsere Überzeugungen und durch unser Handeln. Wenn wir Mangel-Gedanken hegen, ziehen wir mehr von der gleichen Art an und blockieren unsere Leitungen zu neuen und besseren Erfahrungen.
Während dieser Fastenzeit nehme ich mir gezielt vor,
jeglichen Glauben an Begrenzung loszulassen. Wenn mir solche Gedanken in den
Sinn kommen, bejahe ich im Stillen, dass ich
glücklich, ganz, weise und gesund
bin
und dass ich jede Menge habe, um meine Bedürfnisse zu erfüllen. Indem ich
bewusst die „Stinke-Gedanken“ loslasse, gebe ich mir selbst die Erlaubnis, mich
und die Welt um mich herum in göttlicher Vollkommenheit wahrzunehmen.
Schließlich bringen Gedanken, die man hegt, Gleichartiges hervor.
Im Übrigen, meine Brüder und Schwestern: Richtet eure
Gedanken auf das, was als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein,
liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient. –
Philipper 4,8